
heute ist ein guter sonntag. ich lese. im bett und auf dem balkon. deswegen: kleine buch-revue des letzten monats. falls du lust verspüren solltest, in der schönheit kanadas zu einem buch zu greifen, kann ich dir diese empfehlen:
- vincent van gogh in seinen briefen wollte ich seit ewigkeiten lesen. ich habe es durch zufall bei einem dieser bücher-trödler in der giselastraße gefunden. es ist unglaublich, was dieser autodidakt für ein kunstverständnis entwickelt, wie sehr er sich hineinschmeißt, in farben, in formen, in perspektiven. und es ist fürchterlich. weil er es trotz seiner gabe nicht schafft, seinen kranken geist zu überwinden.
- der untergrundkrieg hat mir in meiner langen murakami-reihe noch gefehlt. kein roman, sondern eine von ihm durchgeführte interview-reihe zu den giftgasanschlägen in der u-bahn in tokyo. die wirkung des giftgas und die schilderungen der betroffenen haben mich mitgenommen. es muss sich anfühlen wie eine panikattacke.
- stiller von max frisch. ach ja, ich bin ja sowieso ein max frisch-fan. am ende ist man genauso schlau wie am anfang aber doch auch so viel schlauer.
- eating animals habe ich aus neugierde gelesen. so viele menschen mutieren zu vegetarieren und veganern nach der lektüre dieses buches. ich nicht. aber mir ist bewusst geworden, wie wenig menschen über massentierhaltung und konsorten wissen, wenn sie sich nach diesem buch schockiert und angeekelt vom fleisch abwenden.
- der schaum der tage von boris vian habe ich noch nicht fertig. erinnerst du dich, susi fand boris vian großartig und hat uns mit seinen gedichten belästigt. das buch ist wundervoll. es ist wie bei alice im wunderland nur noch besser und wie in den schönsten träumen, aus denen man nie aufwachen will. mit zahnpasta- und ananas-fressenden aalen, mit nachwachsenden schuhsohlen und den schönsten liebesschwüren. noch weiß ich nicht, ob chloé, die große liebe colins, geheilt werden kann (in ihr wächst eine seerose) aber ich hoffe es sehr.